untergänge – Übergänge
Imperien, Zivilisationen oder berühmte Schiffe sind schon untergegangen, – und von der Gefahr des Untergangs ist für manch einen immer wieder auch das Abendland bedroht. Als pure Reminiszenz an Vergangenes oder als Beitrag zu einer durchaus gegenwärtigen Kultur der Angst – Pandemie, Umweltzerstörung und Naturkatastrophen sind ja von den Peripherien unserer Wahrnehmung ins Zentrum gerückt – ist unser diesjähriges Festival-Motto nicht gedacht.
Ein Ausblenden dieser Bewegungen und Erscheinungen des Fallens und der Zerstörung geht aber auch nicht. Deshalb stellen wir ihnen die Perspektiven des Übergangs und damit der Dynamik, des neu Entstehenden, zur Seite. Literatur hat immer schon diese beiden Aspekte im Blick – unsere Festivaltexte ebenso. In einigen Herkunftsländern unserer diesjährigen Gäste– Belarus oder Ungarn – sind Unter- und Übergang reale politische und gesellschaftliche Szenarien. Zu unserem Festival haben wir Autorinnen und Autoren eingeladen, die Beiträge zu großen aktuellen Debatten liefern, etwa zur Diskussion um die Repräsentation von people of colour, um Feminismus. Eine dieser Debatten handelt vom Umgang mit jüdischem Leben in Deutschland. Auch szenische Bearbeitungen sollen als Format weiterhin den grenzüberschreitenden Charakter unseres Festivals unterstreichen.
Wir planen das Festival für all jene, die sich nach der erzwungenen kulturellen Enthaltsamkeit des vergangenen Winters und Frühjahrs mit uns auf Begegnung und Austausch freuen.
Elisabeth Arend, Libuše Černá, Lore Kleinert, Viktorie Knotková, Tobias Pollok, Daniel Schmidt und Tatjana Vogel für die Festivalleitung
Eine große Zahl von Partnern und Förderern unterstützt das Festival; dazu gehört auch das Stiftungshaus Bremen.
Das Programm können Sie hier einsehen.