Unlock the future

Foto: GfG

Quellenhinweis: Dieser Beitrag ist auf der Homepage der GfG / Gruppe für Gestaltung – Autorin ist Simone Cordes – erschienen. Das Stiftungshaus Bremen unterstützt die Förderallianz Bildungsgerechtigkeit.

Bildungsgerechtigkeit ist eine Frage des Anstands

Ihr habt vielleicht selbst schon erlebt, wie stark Schule prägen kann, im Guten wie im Schwierigen. Manche hatten Menschen an der Seite, die sie gefördert haben. Andere mussten Herausforderungen allein bewältigen, und nicht wenige scheitern am System. Schule ist selten neutral. Und genau deshalb braucht es Projekte, die zeigen, wie sie gerechter werden kann. »Unlock the Future – Bildungsgerechtigkeit: Schlüssel zur Zukunft« hat genau dies zum Ziel.

Warum wir das wichtig finden

Die Bildungslandschaft in Bremen steht unter Druck. Seit längerem gelingt es nicht, allen Kindern und Jugendlichen eine Schulbildung mitzugeben, die ihnen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Dabei ist bekannt, was es braucht. Wissenschaftliche Erkenntnisse liegen vor. Viele Schulen arbeiten tagtäglich mit großem Engagement daran, Bildung gerechter zu gestalten. Was fehlt, ist eine Struktur, die dieses Wissen verankert, verbreitet und für alle nutzbar macht.

Prof. Dr. Sabine Doff, Initiatorin des Projekts
»Für mich ist Gerechtigkeit keine abstrakte Idee, sondern eine Frage des Anstands: Wer mehr hat, gibt ab. Wer Zugang zu Ressourcen, Bildung oder Sichtbarkeit besitzt, trägt die Verantwortung, diesen Zugang zu teilen.«

Was tun Schulen bereits heute für mehr Bildungsgerechtigkeit? Und was können wir alle daraus lernen? Mit einer bildungspolitischen Expedition durch 12 Bremer und Bremerhavener Schulen wollte Prof. Dr. Sabine Doff verstehen, wie Bildungsgerechtigkeit im Alltag gelebt wird. Nicht im Auftrag einer Institution, sondern aus Überzeugung. Das Ergebnis: eine Open-Access-Studie, die Wissenschaft und gesellschaftliches Engagement vereint. Mit auf Expedition ging Gesine Born, Gründerin und Leiterin des Bilderinstituts. Sie übersetzte wissenschaftliche Inhalte in starke visuelle Erzählungen – Empowerment durch Fotografie und KI. Gemeinsam mit Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern entstanden Bilder, die zeigen, worum es wirklich geht: Teilhabe. Perspektiven. Zukunft.

Hanke Homburg, GfG-Geschäftsführer
»Seit vielen Jahren arbeiten wir für Bildungs- und Forschungsinstitutionen. Wir wissen, wie schwer es sein kann, wissenschaftliche Erkenntnisse nachhaltig und wirksam einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Bildungsgerechtigkeit ist ein Dauerthema. Darum haben wir eine Wanderausstellung kombiniert mit einer digitalen Plattform entwickelt, die für lange Zeit viele Menschen erreichen wird.«

Was wir gemacht haben

Die Wanderausstellung macht das Thema Bildungsgerechtigkeit für ein breites Publikum erfahrbar, zeigt Herausforderungen und Potenziale und macht gute Praxis sichtbar. Interaktiv und digital präsentiert sie die wichtigsten Erkenntnisse der Studie in einer frei im Raum stehenden dreidimensionalen Installation. Besucherinnen und Besucher begegnen den Stimmen von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften, ihren Perspektiven, Ideen und Visionen. KI-generierte Bilder, Quizformate, Schulporträts und analoge wie digitale Inhalte verzahnen sich zu einem vielschichtigen Erlebnis, das zugleich berührt, aufklärt und zum Handeln anregt.

Stefanie Baudis, Projektleiterin
»Unsere Aufgabe bestand darin, all das sichtbar, erfahrbar und anschlussfähig zu machen. Immer in dem Bewusstsein: Es geht um das Thema, die Inhalte, die Haltung. Die Ausstellung ist der Türöffner. Dort sind die wichtigsten Erkenntnisse auf den Punkt gebracht und mit QR-Codes direkt zu den vertiefenden Inhalten der Online-Plattform verknüpft.«

Wie wir dabei vorgegangen sind

Gestaltung ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug für Beteiligung, Verständnis und Teilhabe. »Unlock the Future« war daher nicht nur ein Auftrag, sondern auch eine Auseinandersetzung mit der Frage, wie Gestaltung einen Beitrag zu gerechterer Bildung leisten kann.

Stephan Kappen, GfG-Geschäftsführer
»Gestaltung kann komplexe und sperrige Themen zugänglich machen, das ist in der Regel unser Job. In diesem Fall hatten wir Co-Autorinnen und Co-Autoren: die Schulkinder haben – unter Anleitung von Gesine Born – selber die Fotos und KI-Visionen erstellt. Mit beeindruckenden Ergebnissen.«

Wo ihr das erleben könnt

Die Ausstellung ist bis zum 6. August im Haus der Wissenschaft in Bremen zu sehen. Zuvor war sie in der Stadtbibliothek Bremerhaven zu Gast. Und sie wird weiterziehen: Ab Sommer 2025 macht sie Station an vier Schulen:
Oberschule Kurt-Schumacher-Allee, Bremen
Berufsbildende Schule für Gesundheit, Pflege und Soziales, Bremen
Heinrich-Heine-Schule, Bremerhaven
Neue Oberschule Lehe, Bremerhaven

Denn: „Unlock the Future« ist kein abgeschlossenes Projekt. Es geht weiter. Und es braucht alle, um diesen Weg mitzugestalten.

Förderallianz Bildungsgerechtigkeit

Mit der »Föderallianz Bildungsgerechtigkeit« wurde ein Netzwerk ins Leben gerufen, das Schulen direkt unterstützt, Best Practices weitergibt und neue Projekte fördert. Teil der Förderallianz sind: Stiftung Bremische Volksbank, Collegium Vermögensverwaltungs AG, Dieckell Stiftung, Dr. Heino Rose-Stiftung, Schütting-Stiftung, Stiftung Dr. Heines, Stiftung der Universität Bremen. Wer Interesse hat, das Projekt zu unterstützen, kann sich direkt an Prof. Dr. Sabine Doff wenden (doff@uni-bremen.de): »Lassen Sie uns gemeinsam handeln – für ein Bildungssystem, das niemanden zurücklässt.«

Unterstützt wird »Unlock the Future« zudem von weiteren Fördererinnen und Förderern: Gewoba Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen, Magistrat der Stadt Bremerhaven, Die Senatorin für Kinder und Bildung Bremen, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Stiftungshaus Bremen und Staats- und Universitätsbibliothek Bremen.

Mehr Informationen
Text: Simone Cordes/GfG (Newsletter)
Bild: GfG

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