Stiftungshaus trauert um Joachim Linnemann

Ein schwerer Verlust

Joachim Linnemann war Inhaber und geschäftsführender Gesellschafter der Justus Grosse Firmengruppe. Das Unternehmen hat mit der Entwicklung der Überseestadt und des Tabakquartiers den bremischen Städtebau wesentlich geprägt. Joachim Linnemann war Visionär und Großdenker, der stets bemüht war, Tradition und Innovation zu vereinen. Mit seinen unternehmerischen Leistungen, seinen vielen Ehrenämtern und gelebten Werten hat er somit nicht nur das Stadtbild von Bremen nachhaltig geprägt, sondern auch gesellschaftlich Verantwortung übernommen, heißt es im Nachruf von Justus Grosse. Viele Projekte trügen gesellschaftlich und unternehmerisch seine Handschrift.

Ein schrecklicher Verlust, sagte Stiftungshauspräsident Harald Emigholz. Er würdigte Linnemanns soziales Engagement für Bremen, insbesondere als Präsident des Bürgerparkvereins. Dieses Amt hatte er seit 2004 inne. Er hat sich mit viel Herzblut und hohem persönlichen Einsatz für den Bürgerpark eingesetzt, so Emigholz. Auf dem Sommerfest des Stiftungshauses in der Meierei im Bürgerpark 2021 (siehe Bild) erinnerte Linnemann, der auch Vorsitzender der Gräfin Emma Stiftung war, an die maßgebliche Rolle privater Initiativen für den Bürgerpark. Dieser sei ein Park für alle Bremer, genieße und benötige aber auch viel Unterstützung.

Städtebaulicher Visionär

Joachim Linnemann stieg 1981 in das Familienunternehmen Justus Grosse ein und löste 1987 seinen Vater Reinhard Linnemann als Geschäftsführer ab. Firmengründer Justus Grosse war der Patenonkel von Joachim Linnemann. Er hat bereits in den 1980er Jahren Bauvorhaben wie den Hollergrund und die Marterburg realisiert. Gemeinsam mit Bauunternehmer Kurt Zech hat Linnemann auch die Atlantic-Hotelgruppe aufgebaut, die heute nicht nur in Bremen Hotels betreibt.

Seit 2005 ist das Unternehmen Justus Grosse in der Überseestadt engagiert und entwickelt große Teile dieses Quartiers. Das aktuell bekannteste Projekt des Unternehmens ist das Tabakquartier. Linnemann habe es maßgeblich mitgestaltet: Auf dem Gelände der denkmalgeschützten ehemaligen Brinkmann-Zigarettenfabrik entsteht ein lebendiges Quartier für Arbeit, Wohnen, Gastronomie und Kultur, das eine Bereicherung für Woltmershausen und die angrenzende Neustadt sein wird, heißt es in einer Senatsmitteilung. Der Bremer Senat würdigte Linnemann als städtebaulichen Visionär.

Foto: Michael Bahlo

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