Michael Lürßen: Man braucht Empathie

Michael Lürßen hat vor seinem Ruhestand das Generationen- und Stiftungsmanagement bei der Bremer Landesbank und dann der Nord/LB verantwortet und ausgebaut. Er ist ehrenamtlich aktiv bei der Kinderschutzstiftung und war lange Jahre Mitglied im Vorstand des Stiftungshauses Bremen. Der Vater zweier Kinder reist gern mit seiner Frau: Wir genießen das Radfahren, gutes Essen sowie Gespräche mit Freunden.

Für die Stiftungsarbeit wichtig ist ihm ein kompetentes Netzwerk von Juristen und Steuerberatern, die Lösungen begleiten und umsetzen. Die Begleitung in Nachfolgethemen und damit auch Stiftungsfragen ist immer ein Bestandteil der sehr persönlichen Finanz- und Nachfolgeplanung und erfordert viel Emphathie, sagt Michael Lürßen.

Wie sind Sie auf das Thema Stiftungen aufmerksam geworden?

Das war am Ende meiner Ausbildung 1982. Die besten Auszubildenden aus unserem Jahrgang bekamen damals einen Preis von der Bremer Hermann-Leverenz-Stiftung. Aber erst viel später ist mir so richtig bewusst geworden, was Stiftungen leisten. Damit meine ich nicht die Förderstiftungen, die die am häufigsten vorkommen, sondern die Stiftungen, die etwas in und für die Gesellschaft bewegen wollen – egal in welchem Thema!

Stiftungen sind etwas für die Ewigkeit. Ist das noch zeitgemäß?

Wenn man eine klassische Förderstiftung anschaut, die perspektivisch keinen Nachfolger im Vorstand hat, so ist die Stiftung auf Ewigkeit unter Umständen nicht die richtige Lösung. Aber es gibt so viele Stiftungen, die projektbezogen arbeiten und auch größere Kapital- und Vermögenszuflüsse haben, weil sie den Nerv der Gesellschaft treffen, oder viele Unterstützer haben. Denken Sie in Bremen zum Beispiel an die Seenotretter oder die Bürgerparkstiftung. Wenn wir diese Einrichtungen nicht hätten, wäre Bremen um einiges ärmer.

Können Sie sich eine Gesellschaft, eine Stadt ohne Stiftungen vorstellen?

Nein, weil Stiftungen nicht Leistungen des Staates ersetzen, sondern ergänzen und viele neue Impulse sowie Denkansätze liefern. Sie sind eine Bereicherung für die Gesellschaft.

Wer sich mit dem Gedanken an eine Stiftung beschäftigt, was sollte er oder sie als erstes tun?

Auf jeden Fall über den Stiftungszweck nachdenken. Was soll die Stiftung bewirken? Wer soll mitarbeiten und welche Aufgaben übernehmen? Wo bekomme ich professionelle Unterstützung? Der Anfangs- und Gründungsprozess dauert erfahrungsgemäß vom ersten Gedanken bis zur Gründung zwischen zwei und drei Jahren.

 

 

Weitere Stiftungsmenschen

Unvergessliche Gemeinschaftserlebnisse

Theater, Tanz und Musik haben eine einzigartige Kraft, davon ist Alexander Hauer überzeugt. Aus diesem Gedanken heraus gründete der Schauspieler OpusEinhundert: Das gemeinnützige Kulturunternehmen fördert Integration und verbindet. Nun sind sie neues Mitglied im Stiftungshaus.

Get-together im Campus Space

Was für eine aufregende Location: Mitglieder des Stiftungshauses und viele Gäste trafen sich zu ihrer Jahresversammlung im Campus Space der Sparkasse Bremen. Ein schöner Programmpunkt: Unsere Herbstgäste, die neuen Mitglieder und Sponsoren, erzählten von ihrer Arbeit und ihren Plänen.


Wenn Stiftungen kooperieren

Am Puls der Zeit und auf die Zukunft ausgerichtet – wer möchte das nicht für sich in Anspruch nehmen? Den Bremer Universitäts-Gesprächen gelingt genau das ein ums andere Mal und zwar seit 35 Jahren. Spannende Impulse in ungewöhnlicher Kontinuität.

Hilde-Adolf-Preis 2023

Das Bündnis aber sicher! – Gemeinsam für ein verkehrssicheres Bremen hat den Hilde-Adolf-Preis 2023 erhalten. Der Verein arbeitet seit Jahren mit großem Engagement für ein verkehrssicheres Verhalten von Kindern im Straßenverkehr. Ein herausragendes Projekt ist das Fahrradintensivtraining in den Sommerferien für Kinder, die noch nicht Rad fahren können.

 

 

Sommergäste 2023

Das Netzwerk des Stiftungshauses wird größer und besteht jetzt aus 128 Knoten. Auf dem Sommerfest 2023 im Café emma am see im Bürgerpark Bremen standen die »Sommergäste» im Mittelpunkt, die neuen Mitglieder des Jahres 2023. Sie stehen für ein breites gesellschaftliches Engagement.

 

Wir sagen danke!